Ein Meer an Sprache

5. Jul 2015

Die Sprache ist das Medium, um unsere Gedanken auszudrücken, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen uns und anderen unsere eigenen Pläne zu erklären und vieles mehr. Unsere Worte können verletzen, schmerzen, trösten und - oft sogar heilen. Was für ein kraftvolles Werkzeug! Kennen Sie es und setzen Sie es mit Bedacht ein?

Oberfläche und Tiefe

Die Sprache hat eine Oberflächenstruktur: Die besteht aus dem, was wir sagen, also den Worten, die wir benutzen. Und sie hat eine Tiefenstruktur. Diese besteht aus den Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen in unserem Inneren, die wir versuchen zu versprachlichen.

Wie Taucher müssen wir dazu in die Tiefe vordringen, um zu untersuchen, worum es uns eigentlich geht. Dass unsere Gedanken und Gefühle oft komplexer sind als die Fähigkeit vorhanden ist, diese in Worten auszudrücken, erfahren wir wohl immer mal wieder. Auch die Tatsache, dass dabei so manches auf der Strecke bleibt und Missverständnisse entstehen können, haben wir wohl alle schon erlebt.  

Die Grammatik und warum das Perfekt nicht immer perfekt ist

Die Sprache verfügt jedoch nicht nur über eine Oberflächen- und Tiefenstruktur, sondern auch über eine komplexe Grammatik. Diese erschliesst sich vielen Menschen nicht im Detail und verarmt auch über den Gebrauch der modernen Kommunikationsmittel sowie der Werbesprache zunehmend.

Das Perfekt zum Beispiel, welches „für Dinge“ gebraucht wird, die sich in der Vergangenheit ereignet haben, reicht bis in die Gegenwart hinein.

Beispiel: „Meine Frau hat mich verlassen.“

Das Präteritum, das mit der Vergangenheit sprachlich abschliesst, wird sehr selten gebraucht.

Beispiel: „Meine Frau verliess mich.“

Egal? Na ja, nicht ganz! Sie müssen zwar nicht wissen, wie die Bezeichnung der verschiedenen Formen lautet. Das erschliesst sich mir auch nicht in der ganzen Tiefe. Aber wenn Sie von dieser Situation im obigen Beispiel betroffen wären, würden Sie den emotionalen Unterschied, der durch die jeweilige Formulierung entsteht, als sehr relevant erleben.

Im ersten Satz – im Perfekt formuliert - wirkt nämlich das Verlassen sein noch nach. Im zweiten Satz ist es eine abgeschlossene Sache, was auch einen emotionalen Abschluss ermöglicht.

Erleben Sie es selbst

Machen Sie mal ein kleines Experiment: Denken Sie an eine für Sie schmerzhafte Situation. Nun sprechen Sie den Satz für sich selbst halblaut wie folgt aus:

Variante 1 im Perfekt: „Die Situation xy (hier Ihre Situation nennen) ist für mich (hier Ihre Worte einsetzen, die Sie wirklich denken) verlaufen.

Variante 2 im Präteritum: „Die Situation xy (hier Ihre Situation nennen) verlief für mich (hier Ihre Worte einsetzen, die Sie wirklich denken).

Was ist für Sie der Unterschied? Stimmt die Theorie, die ich oben ausgeführt habe mit Ihren Empfindungen überein? Wenn ja, habe ich einen...

Tipp

Wenn Sie ein einschränkendes Erlebnis aus der Vergangenheit wirklich emotional abschliessen wollen, nutzen Sie das Präteritum, also die Variante 2 von oben. Gute Erlebnisse hingegen dürfen sehr wohl nachwirken. Deshalb nutzen Sie dafür das Perfekt gemäss der Variante 1.

Mehr darüber, wie die Sprache Ihre Welt verändern und Ihnen die Macht gibt, die Welt in Ihrem Sinne zu gestalten, lernen Sie in der Ausbildung zum Life Coach und NLP Practitioner.

Und vieles mehr.

NLP bedeutet Neue Lebens Pläne und Neue Lebens Power. Am 13. August geht es wieder los mit der nächsten Ausbildung zum NLP & Life Coach Practitioner.

Bis bald?

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Autor: Jürg Wilhelm, Au-Zürich

Jürg Wilhelm - NLP-Trainer
Lehrtrainer DVNLP @ froschkoenige.ch
NLP Ausbildungen und Life Coach Ausbildungen zum Practitioner, Master und Coach.
Seminare für Systembrett Aufstellungen und Life Coachings