Positives Denken ist grossartig und in aller Munde. – Aber...

27. Sep 2022
Woop-Modell

Positives Denken ist grossartig und in aller Munde. Doch leider reicht es nicht aus, Ziele auch tatsächlich zu verwirklichen. Diese Vorstellung kann gar das Gegenteil bewirken. Denn die starke Vorstellung von einem bereits erfüllten Wunsch kann die Bereitschaft zum Handeln - und physiologisch sogar den Blutdruck senken. Das kann uns daran hindern, aktiv zu werden. Nur, wenn nicht so, wie dann?

MCII

In der wissenschaftlichen Literatur ist die Lösung seit etwa 20 Jahren unter dem Namen MCII bekannt (Mental Contrasting with Implementation Intention). Also «Mentales Kontrastieren» (den gedanklichen Wechsel zwischen dem gewünschten Ergebnis und der Realität). II steht für Implementierungs- Intention, also die feste Absicht, etwas wirklich umzusetzen.

Das mag kompliziert klingen, ist jedoch eine einfache Methode, wie ein Vorhaben umgesetzt oder ein Ziel erreicht werden kann, indem Hindernisse überwunden werden.

Beim mentalen Kontrastieren wird der Vorstellung des erfüllten Wunsches die Frage gegenübergestellt: «was hindert mich? Was steht mir im Weg, um diesen Wunsch tatsächlich umzusetzen?»

Ist das Hindernis identifiziert, kann man es imaginieren und die nötige Energie die Sache anzupacken steigt.

Statt sich also vorzustellen, wie es ist, den Wunsch bereits erfüllt zu haben und am Sehnsuchtsziel angekommen zu sein, geht es darum, dem Wunsch ein reales Hindernis gegenüberzustellen.

Denn wer seine Gewohnheiten erfolgreich ändern und Ziele erreichen will, muss sich nicht nur etwas vornehmen, also Ziele setzen, sondern auch planen und danach handeln. Dazu ist es wichtig, auch mögliche Hindernisse zu antizipieren und zu überwinden. Das gilt nicht nur für alte Gewohnheiten, sondern auch für neue Vorhaben.

Die WOOP Methode

Gabriele Oettingen ist Psychologin an der New York University und der Universität Hamburg und forscht zu positivem Denken. Auf der Basis ihrer Studien und den Erkenntnissen der MCII-Methode entwickelte sie ein einfaches Modell, die sogenannte WOOP-Strategie. Das Akronym WOOP steht für:

     Wish = Wunsch
    Outcome = Ergebnis
    Obstacle = Hindernis
    Plan = Plan 

Die genaue Wirkweise des mentalen Kontrastierens ist nicht bis ins Letzte untersucht. Aber dass es funktioniert, hat Gabriele Oettingen in viele Studien nachgewiesen.

Studenten erreichen mit mentalem Kontrastieren bessere Noten. Patienten gelingt mit mentalem Kontrastieren eine bessere Rehabilitation. Eine gesündere Ernährung gelingt leichter mit mentalem Kontrastieren. Und auch Beziehungen lassen sich mit mentalem Kontrastieren verbessern.

Und zwar allein dadurch, dass man sich seinen positiven Träumen des Wunschzustandes hingibt und danach die Hindernisse auf dem Weg zu diesem Wunschzustand visualisiert.

In diesem Modell gibt es die Anleitung dazu, wie die WOOP-Methode angewendet wird. 

Die WOOP – Methode eignet sich für alle Art von Zielsetzungen, Veränderung von Gewohnheiten und für die Lösungsfindung bzw. Überprüfung von Lösungen auf Machbarkeit im Coaching und in der Mediation.

Viel Erfolg in der ANWENDUNG. 

Herzliche Grüsse

Jürg Wilhelm  

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Autor: Jürg Wilhelm, Au-Zürich

Jürg Wilhelm - NLP-Trainer
Lehrtrainer DVNLP @ froschkoenige.ch
NLP Ausbildungen und Life Coach Ausbildungen zum Practitioner, Master und Coach.
Seminare für Systembrett Aufstellungen und Life Coachings