Systemische Aufstellungsarbeit - Ordnung und Orientierung schaffen mit dem Systembrett

Der Mensch ist ein komplexes Wesen in einem komplexen System von Beziehungen. In diesem Feld sind sogenannte «Verstrickungen» mit dem System ein «normales Phänomen». 

Wir Menschen sind in der Lage, unsere «Wirklichkeiten» selbst zu konstruieren. Damit schaffen wir uns zwar unsere eigenen Probleme, können dafür im Gegenzug auch unsere eigenen Lösungen kreieren. 

Einstein hat dazu einmal gesagt: «Alle Ressourcen um ein Problem zu lösen, sind im System. Aber, du kannst die Probleme nicht mit dem Denken lösen, mit dem du sie geschaffen hast.» 

Das Systembrett hilft, solche Beziehungsgeflechte, Verstrickungen und Blockaden aufzudecken und tragfähige neue Lösungen für alte Probleme zu erkennen, zu denken und als zukünftige «neue Wirk-lichkeit»  zu kreieren. 

Das Systembrett

Das Familien- oder Systembrett wurde 1978 von Kurt Ludewig vorgestellt. Sein Anliegen war, systemorientierten Praktikern und Forschern der Familientherapie ein Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, um die Vielfalt der familiären Prozesse sinnvoll zu reduzieren und für die Ratsuchenden sichtbar zu machen.  

Heute hat das Systembrett viele weitere Anwendungsfelder in der systemischen Arbeit wie z.B. in der Organisationsberatung, im Coaching und in der Supervision wie eben auch in der systemischen Aufstellungsarbeit ohne Repräsentanten. 

Mit dem Systembrett können wir Projekte, Ziele, Teams, Konflikte, Ideen, Gedanken und viele andere Themen/Situationen auf- und damit darstellen und deren Dynamik sichtbar machen. 

Genau wie in der systemischen Familienaufstellung zeigen sich systemische Kräfte und Wirkungsweisen auch auf dem Systembrett deutlich. Und doch hat sich dank der Hilfe des Systembretts zur Übersetzung der systemischen Aufstellungsarbeit diese nicht nur vereinfacht sondern – und das scheint mir ebenfalls wichtig – aus der Ecke der «Esoterik» weg in Richtung fassbare und faszinierende Methodik entwickelt. 

Vorteile der Aufstellung mit dem Systembrett 

Es gibt fünf grosse Vorteile der systemischen Aufstellung mit dem Systembrett gegenüber der klassischen Aufstellung: 

1. Ein kleiner und geschützter Rahmen
   Viele Menschen stören sich, ihr Thema und ihre Emotionen vor einer grossen Gruppe, welche es für klassische Aufstellungen eben braucht, auszubreiten. Bei der Arbeit mit dem Systembrett sich Coach/Berater und KlientIn unter sich. 
2. Interpretationsfreier Raum 
   Immer wieder zeigt sich in systemischen Aufstellungsformaten mit Gruppen, dass die Repräsentanten nicht den Klienten, respektive das System sondern sich selbst und die eigenen Themen repräsentieren. Das kann zu Störungen und unerwünschten Überlagerungen führen. 
3. Sichtbarkeit der Ökologie des Problems
   Die meisten anhaltenden Probleme tragen in sich für den Klienten einen sekundären Gewinn – eine Ökologie. Diesen Vorteil des Nachteils zu erkennen ist für eine nachhaltige Lösung von grösster Bedeutung. Diesen Vorteil zu finden jedoch eine schwierige Aufgabe für den Klienten wie den Coach. Auf dem Systembrett wird diese Ökologie sehr viel schneller erkennbar über die Konstellierung an sich oder indem Repräsentanten einbezogen werden oder die Ökologie (NLP Modell Ökologie) gar aufgestellt wird.
4. Hohe Erlebensintensität – grosse Wirkkraft
   In der systemischen Aufstellung mit Repräsentanten ist der Klient nur «Zuschauer». Bei der systemischen Aufstellung mit dem Systembrett isr er/sie jedoch «live» dabei. Somit können die Informationen aus dem System «am eigenen Leib erfahren» werden. Er-Leben und eigenes Aus-Sprechen hat mehr Wirkkraft als  Zu-Sehen und Zu-Hören.
5. Zeitliche Freiheit
   In der Aufstellung mit Gruppen gibt es manchmal die Notwendigkeit, eine Aufstellung zu «beschleunigen». Schliesslich ist eine systemische Aufstellung für einige so ziemlich die «langweiligste Stehparty», die man sich vorstellen kann. Aus Rücksicht auf die Aufmerksamkeitsspanne oder auch Dichte der Anliegen kann es dabei zu Kompromissen kommen, welche man in der systemischen Aufstellungsarbeit mit dem Systembrett im 1:1 Setting nicht einzugehen braucht. Die Zeit für den Anliegenbringer ist mit dem Systembrett deutlich grösser. 

Ein steiler jedoch einfacher Einstieg in die Welt der systemischen Aufstellungsarbeit ohne Vorkenntnisse

Einige Aufstellungsleiter machen aus ihren Aufstellungen mehr als sie sein müssen, um zu wirken. Oft erhöhen sie die Komplexität der verschiedenen Formate unnötig. Unnötig deshalb, weil die Kompelxität über eine sinnvolle Unterscheidungsmöglichkeit -geschweige denn unterschiedliche Wirkung für den Klienten - hinaus geht.  

Ich habe mehrfach erlebt, wie die Teilnehmenden einer Ausbildung zur systemischen Aufstellung - alleine schon bedingt durch die Komplexität der verwirrenden Grammatik der Aufsteller - auch nach vielen Tagen des Lernens bezweifelt haben, ob sie das je können. Das ist für mich der «falsche Ansatz» des Lehrens wie des Lernens.

Mir ist es ein Anliegen, diese wunderbare und wirkungsvolle Methode zu entmystifizieren und einen einfachen Zugang zu schaffen. Vorkenntnisse betreffend systemische Aufstellungsarbeit sind deshalb nicht erforderlich, wenn Sie das Systembrett-Seminar besuchen. 

Ich freue mich, wenn ich Sie in die Welt der systemischen Aufstellungsarbeit entführen darf.