Coaching-Tipp: Die Arbeit mit "The Work"

1. Sep 2012
  1. Geben Sie den Gedanken/der Überzeugung/dem Vorwurf eine Form
    Nehmen Sie ein Urteil oder eine Überzeugung die Sie haben. Zum Beispiel: „Mein Partner (Name) liebt mich nicht aus ganzem Herzen und so, wie ich bin.“ In diesem Schritt dürfen Sie ganz „kleinliche“ und „unreife“ Gedanken äussern. Zensieren Sie sich bitte nicht selber. Sie würden sich ein Stück der Wirkung berauben.
  2. Fragen Sie sich, ob das, was Sie glauben wahr ist.
    David Bohm, der Quantenphysiker und Dialogexperte meinte: „Menschen hören nicht wirklich hin und sie denken nicht wirklich nach: Sie laden vielmehr ihre alten Überzeugungen und Programme immer wieder neu auf.“

    Werden Sie also innerlich ganz still. Horchen Sie in sich hinein und warten Sie, bis Ihre eigene ganz ehrliche Antwort in Ihnen auftaucht. Stellen Sie die Frage mit dem Verstand, aber hören Sie mit dem Herzen hin. Die Frage zu unserem Beispiel lautet: „Ist es wirklich wahr, dass mein Partner (Name) mich nicht so liebt, wie ich bin?“ Falls Sie hier mit „Nein“ antworten, gehen Sie weiter zu Schritt 4. Andernfalls, wenn Sie mit „Ja“ antworten, ...
  3. Fragen Sie sich, ob Sie sich wirklich absolut sicher sein können, dass diese Überzeugung stimmt.
    Bedenken Sie dabei, dass Liebe tausend Erscheinungen und Formen hat. Und fragen Sie sich, wie Sie überhaupt jemals sicher sein können, was in einem anderen Menschen vorgeht. Überlegen Sie sich, ob andere Menschen sich von Ihnen auch schon ungeliebt fühlten, obwohl Sie diese Menschen lieben. Die Frage zu unserem Beispiel: „Kann ich mit absoluter und unumstösslicher Sicherheit wissen, dass mein Partner (Name) mich nicht liebt?“
  4. Spüren Sie in sich hinein, was in Ihnen passiert, wenn Sie diesen Gedanken haben.
    Ob wir wollen oder nicht: Wir reagieren auf unsere Gedanken. Wenn wir glauben, dass uns jemand nicht so liebt, wie wir sind, werden wir traurig oder wütend. So kann es leicht passieren, dass wir ihn dafür bestrafen. Die naheliegendste Form der Bestrafung in diesem Beispiel ist, dass wir unserem Partner unsere Liebe entziehen. Oder wir reagieren mit Rückzug, Aggression, versuchen die Liebe zu erzwingen oder passen uns bis zur Unkenntlichkeit unserer selbst an, damit wir geliebt werden. Und wie reagieren Sie in Ihrer „Angelegenheit“?

    Die Fragen zu unserem Beispiel: „Wie reagiere ich, wenn ich glaube, dass mein Partner (Name) mich nicht so liebt, wie ich bin? Wie behandle ich ihn (Name), wenn ich diese Überzeugung habe?“

    Erstellen Sie eine Liste dazu und schauen Sie, was der blosse Gedanke bewirkt, dass Ihr Partner Sie Ihrer Meinung nach nicht so liebt, wie Sie sind.
  5. Erkunden Sie wer Sie wären, wenn Sie diesen Gedanken/ diese Überzeugung nicht hätten.
    Schauen Sie auf die Liste Ihrer Reaktionen und nehmen Sie wahr, was alles passiert, wenn Sie diesen Gedanken/diese Überzeugung haben. Spüren Sie die destruktive Kraft dahinter? Und die Ohnmacht, die damit verbunden ist?

    Schliessen Sie für einen Moment die Augen, atmen Sie tief durch und werden Sie ganz still. Fragen Sie sich, wie es Ihnen gehen würde, wenn Sie diesen Gedanken nicht hätten, wenn Sie nicht einmal in der Lage wären, diesen Gedanken zu denken.
    • Wer würden Sie sein?
    • Was würde Ihnen offen stehen?
    • Wie fühlt sich das an?
    • Welche neuen Möglichkeiten würden sich für Sie eröffnen.
    Genau so lauten auch die Fragen zu unserem Beispiel.
  6. Kehren Sie den Gedanken/die Überzeugung/den Vorwurf um.
    Sie haben es vielleicht schon bei Punkt vier realisiert: Unsere Überzeugungen über andere können wir umkehren und auf uns selbst anwenden. Das könnte dann für unser Beispiel so lauten: „Ich liebe meinen Partner nicht wirklich mit ganzem Herzen so, wie er ist.“ Eine andere Form der Umkehr könnte sein: „Mein Partner liebt mich genau so wie ich bin.“ Eine schwächere Form könnte heissen: „Mir scheint, dass mein Partner ganz viele liebenswerte Anteile in mir sieht, da er sonst wohl nicht mit mir zusammen wäre.“
  7. Finden Sie zu jeder Umkehrung Beispiele
    Suchen Sie zum Schluss für jede der Umkehrungen drei echte Beispiele aus Ihrem Leben, wo die Umkehrung für Sie zutreffend war. Schreiben Sie diese auf.

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Autor: Jürg Wilhelm, Au-Zürich

Jürg Wilhelm - NLP-Trainer
Lehrtrainer DVNLP @ froschkoenige.ch
NLP Ausbildungen und Life Coach Ausbildungen zum Practitioner, Master und Coach.
Seminare für Systembrett Aufstellungen und Life Coachings