Splash 54 - Umgang mit Druck

13. Okt 2014

Der Druck im Job nimmt zu – klagen viele Menschen. Grund genug, dass ein Splash Newsletter diesem Thema gewidmet wird.

Wenn Menschen unter Druck sind, ist es nicht „nur“ der Druck von aussen: Von Kunden, Chef, Partner usw.

Auch der Druck von Innen, den wir uns selbst machen, spielt eine entscheidende Rolle. Wir haben unsere ganz eigenen Erwartungen an die Leistung. Wir interpretieren oft, was andere von uns erwarten, ohne dass diese das je geäussert haben. Und wir haben Angst vor dem, was passieren könnte, wenn wir nicht genügen, ohne dass uns das je jemand angedroht hat.

Auch wenn vieles sich nur in unserem Kopfkino abspielen mag: Der empfundene Druck ist real und kann zu seelischen und körperlichen Störungen führen, wenn wir uns nicht aus der Falle befreien.

Tipps dazu finden Sie in diesem Newsletter. Ich wünsche Ihnen entspannte Stunden und viel Freude an Ihrem Tun.

Herzlich. 

Ihr Jürg Wilhelm

Tipps zum Umgang mit Druck

Die Vorbereitung und Auseinandersetzung:

  1. Nehmen Sie ein Blatt Papier und unterteilen Sie es in sechs Spalten.
  2. Erstellen Sie eine Liste mit den „Dingen“, die bei Ihnen Druck auslösen. Diese kommen in die linke, äussere Spalte.
  3. Ordnen Sie diese Dinge den Menschen zu, von denen sie ausgehen (Chef, Kunden, Kolleginnen, Partner, etc.). Schreiben Sie diese in die zweite Spalte.
  4. Schreiben Sie in die dritte Spalte, was genau diese Personen von Ihnen erwarten. Seien Sie präzise.
  5. In die vierte Spalte schreiben Sie, was passieren würde, wenn Sie diese Erwartungen nicht erfüllen.
  6. In die fünfte und letzte Spalte schreiben Sie die Fakten (keine Interpretationen) auf, von denen Sie wissen, dass es diese Erwartungen von diesen Menschen tatsächlich gibt.
  7. Reflektieren Sie, was auf Ihren Vorstellungen und was auf tatsächlich geäusserten Vorstellungen basiert.
  8. In der letzten Spalte machen Sie ein Häcklein dafür, was Sie erfüllen wollen, ein Minus, für das, was Sie nicht tun wollen und ein Fragezeichen für das, wo Sie nicht sicher sind.

In den meisten Fällen werden Sie wohl herausfinden, dass der Druck der anderen auf einer Vorstellung von Ihnen selbst basiert. Wo die Erwartungen real sind, ist es Zeit zur Verhandlung für die Dinge, die Sie nicht leisten wollen oder können.

Der Umgang mit realem Druck

  1. Sagen Sie von ganzem Herzen ja zu den Erwartungen, die Sie erfüllen wollen oder in Ihrer Rolle auch müssen.
  2. Überlegen Sie sich, welche Vorteile es für Sie hat, dass es diese Erwartungen gibt. Zum Beispiel: Ich komme so vorwärts, ich mag es, von Menschen gebraucht zu werden, etc.
  3. Schreiben Sie die Erkenntnisse in den Freundschaftsvertrag (siehe unten).

Die Klärung mit Menschen, die Druck machen

  1. Gehen Sie auf die Menschen zu und sprechen Sie diese an, was diese geäusserten Erwartungen bei Ihnen auslösen.
  2. Verhandeln Sie darüber, was Sie nicht zu leisten vermögen oder nicht leisten wollen.
  3. Suchen Sie den Gewinn für alle, indem Sie gemeinsam nach Lösungen suchen.

Inneren Abstand zu Ihrer eigenen Erwartung gewinnen

  1. Lokalisieren Sie Ihr Körpergefühl, wie sich der Druck bemerkbar macht. Skalieren Sie den Druck auf einer Skala von 0 - 10 (0 = kein Druck, 10 = maximaler Druck).
  2. Betrachten Sie sich und die Situation mit innerem Abstand. Schauen Sie sich die Szene mit Ihnen und den Menschen, die Druck machen, von aussen an. Das ist so, wie wenn Sie im Kino sitzen und einen Film mit der Szene anschauen.
  3. Geben Sie von dem Kinositz aus wohlwollende Regieanweisungen, was Ihr Ich im Film tun kann, um gelassen mit der Situation umzugehen.
  4. Sie können sich auch in die Situation eines Ausserirdischen versetzen, der sich über das merkwürdige Verhalten dieser Menschen in der Szene wundert.

Der Vertrag mit sich selbst

Schliessen Sie einen Freundschaftsvertrag mit sich selbst ab. Dieser regelt:

  • was Sie aus Ihrer Rolle heraus erfüllen wollen und welche Vorteile es hat, wenn Sie etwas tun, das Sie vielleicht auch müssen.
  • wie Sie in schwierigen Situationen mit Menschen umgehen, die zu viel von Ihnen erwarten.
  • wie Sie sich selbst Gutes tun, was Sie sich an Entspannung gönnen. Nehmen Sie diesen Vertrag ernst und schauen Sie immer wieder mal drauf.

Eigene Überzeugungen und Ängste

In der vierten Spalte Ihrer Liste werden Überzeugungen und Ängste zu finden sein, für die Sie keine vernünftige Erklärung in Ihrem Erwachsenen-Ich finden. Diese werden Sie aus eigener Kraft nur schwer lösen können.

Suchen Sie sich dafür am besten einen Coach auf, der Ihnen über diese Klippe helfen kann. In Ihren inneren Überzeugungen liegt ein grosser Hebel für Ihre Zufriedenheit.

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Autor: Jürg Wilhelm, Au-Zürich

Jürg Wilhelm - NLP-Trainer
Lehrtrainer DVNLP @ froschkoenige.ch
NLP Ausbildungen und Life Coach Ausbildungen zum Practitioner, Master und Coach.
Seminare für Systembrett Aufstellungen und Life Coachings