Geld macht nicht glücklich. Mit Geld kann man keine Freude, keine Zufriedenheit und keine Freunde kaufen. Das sind neben anderen Glaubenssätzen weit verbreitete Überzeugungen zum Thema Geld.
Das eine weite Verbreitung diese Überzeugung nicht automatisch wahr macht, zeigen die Forschungen von Elisabeth Dunn, Professorin an der University of British Columbia, Kanada und Michael Norton, Professor an der Harvard Business School, USA.
Grundsätzlich gilt: je mehr Geld Menschen haben, desto zufriedener sind sie. Allerdings ist Wohlstand nicht automatisch mit einem Wohlbefinden verbunden. Aber Geld richtig ausgegeben kann glücklich machen. Es lohnt sich deshalb, vor dem Ausgeben zu überlegen, wofür.
Zudem gibt es keine relationale Abhängigkeit: Also doppelt soviel Geld macht nicht doppelt so glücklich. Und ab einem Einkommen von USD 75'000.- gibt es auch keinen Zuwachs an Zufriedenheit mehr. Für Europa stehen leider keine Werte zur Verfügung.
Was zu positiven Gefühlen beim Geld ausgeben führt, lesen Sie hier:
Fünf Tipps, wie Geld ausgeben glücklich machen kann:
1. Investieren Sie in Erlebnisse und Erfahrungen, statt in Dinge
Materielle Güter sind verhältnismässig schlechte Zufriedenheitslieferanten. Obwohl bei einem Erlebnis am Ende nur die Erinnerung bleibt, z.B. wenn Sie das Geld in einem tollen Restaurant statt im Shop ausgeben, ist die Zufriedenheit nach der Ausgabe grösser. Als Dreingabe zu der Freude danach bekommen Sie die Vorfreude, wenn Sie solche Erlebnisse vorab planen und ankünden.
2. Weniger ist oft mehr – gönnen Sie sich Ausnahmen
Menschen, die täglich in tollen Restaurants essen, schätzen es mit der Zeit nicht mehr. Selbst der tägliche Cappuccino wird zur Gewohnheit. Wenn Sie sich Gutes als Ausnahme gönnen, sparen Sie Geld und erhöhen den Genuss. Dasselbe gilt für die Fahrt in teuren Autos. Fahrer teurer Autos schätzen den Weg zur Arbeit nicht mehr, als die Fahrer billiger Autos. Wenn Sie sich hingegen einmal im Jahr den Luxus eines richtig schicken Mietwagens gönnen, wird das ein Erlebnis an dem Sie lange Freude haben.
3. Kaufen Sie sich Zeit und Freiheit
Ja, das geht wirklich! Wenn Sie das Bügeln oder den Haushalt oder den Einkauf delegieren, kaufen Sie sich Zeit. In der so gewonnen Zeit sollten Sie dann etwas machen, das Ihnen Freude bereitet. Wählen Sie etwas aus, das Sie nur sehr ungerne tun oder das Ihnen Stress bereitet, und delegieren Sie diese Arbeiten gegen Bezahlung. Selbst wenn Sie deshalb auf etwas Materielles verzichten müssten, bereitet Ihnen das Freude, gibt Ihnen Zeit und bringt eine neue Freiheit. Übrigens: Menschen, die mehr als 30 Minuten pro Tag Fernsehen, sind weniger zufrieden als solche, die Ihre Zeit in andere Aktivitäten investieren.
4. Bezahlen Sie sofort und geniessen Sie später
Wir sind es uns gewohnt, zuerst die Ware zu bekommen, bevor wir das Geld ausgeben. Dieses Prinzip führt unter anderen zu einer immer grösseren Verschuldung der Haushalte und damit oft zu Stress. Wenn Sie das Prinzip umkehren, nimmt das Verschuldungsrisiko ab und damit verbunden wächst die Zufriedenheit. Aber selbst wenn das für Sie kein Thema ist, führt die Vorauszahlung zu der Vorfreude und beim Bezug der Leistung zu dem guten Gefühl, diese nicht (mehr) bezahlen zu müssen.
5. Investieren Sie in andere
Ausgaben für andere reduzieren den Stand auf dem Geldkonto, vergrössern aber das Zufriedenheitskonto. Menschen, die andere unterstützen, sind deutlich zufriedener als solche, die das Geld für sich behalten oder ausgeben. Das gilt schon bei geringen Beträgen. Experimente zeigen, dass es keinen Unterschied macht, ob Probanden einen geschenkten 5 USD oder einen 20 USD Geldschein weiterverschenkt haben. Das gute Gefühl blieb. Und dieses gute Gefühl war deutlich stärker als bei den Probanden, die das Geld für sich behalten durften.
Alle diese Aktivitäten helfen, Freude zu mehren. Und wenn Sie was mit Freunden zusammen machen, werden diese Freundschaften noch enger. Gemeinsames Erleben bringt Sie näher und es schweisst Menschen zusammen.
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