Kommunikation in Beziehungen - das Zwiegespräch

1. Sep 2012

Wollen wir Autofahren lernen, besuchen wir die Fahrschule. Wollen wir einen Beruf lernen, machen wir eine Lehre. Um tolle Gerichte auf den Tisch zu bringen haben wir Mama über die Schulter geguckt, Rezepte aus dem Internet oder eben Jamie Oliver...

Doch auf die wichtigsten Dinge des Lebens sind wir schlecht vorbereitet. Zum Beispiel: Als Paar zusammen das Leben gestalten, als Eltern Kinder erziehen, als Partner eine Beziehung zu einem anderen Menschen leben, usw.

Heute möchte ich Ihnen ein einfaches und wirkungsvolles Verfahren vorstellen, das Ihre Paarbeziehung bereichern kann. Zwiegespräche heisst es. Und stammt von dem Psychoanalytiker und Buchautor Michael L. Moeller.

Die Liebe erstickt oft langsam daran, dass Paare nicht in einer reifen Form miteinander kommunizieren. Wo hätten Sie das auch lernen sollen? Nur selten sind Eltern gute Vorbilder. Ahnungslos und unvorbereitet lassen wir uns auf Paarbeziehungen ein. Und stürzen uns damit in eines der schönsten, wichtigsten aber auch eines der grössten Wagnisse unseres Lebens.

Am Anfang der Liebe spielt das keine Rolle. Denn da ist die Neugierde aufeinander; die gegenseitige Anteilnahme aneinander, der Halt in schwierigen Stunden. In einem schleichenden Prozess, ganz langsam, nehmen wir uns immer weniger Zeit füreinander, kritisieren uns gegenseitig und werden passiv. Da dauert es oft nicht lange und wir verlieren auch die erotische Lust aneinander.

„Beziehungslos in der Beziehung" nennt Moeller den beklagenswerten Zustand, als weltweites und sich ausbreitendes Phänomen. Unsere Beziehungsprobleme beruhen oft auf dem Irrtum, dass wir nicht mehr neugierig und dem anderen nicht mehr zugewandt sind. Wir glauben zu oft, vom anderen nichts Neues mehr erfahren zu können, weil man sich schon so viel erzählt hat und wir sowieso alles über den anderen wissen... Das stimmt jedoch nicht; ganz und gar nicht.

Möller nennt die Lösung „Wesentlich miteinander sprechen“. Damit meint er sprechen über sich selbst, seine Gefühle, seine Gedanken, Wünsche, Träume, Sehnsüchte und Ängste. Nicht über die Arbeit, über die Kinder oder über’s Essen. Als Mittel dazu hat Moeller das „Zwiegespräch" entwickelt. Das ist eine Unterhaltung nach einfachen, festen Regeln. Beide Partner verpflichten sich gegenseitig diese Regeln einzuhalten.

 

Den Ablauf des Zwiegesprächs können Sie in unserem Coachingtipp nachlesen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und interessante Erlebnisse auf Ihrer Entdeckungsreise.

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Autor: Jürg Wilhelm, Au-Zürich

Jürg Wilhelm - NLP-Trainer
Lehrtrainer DVNLP @ froschkoenige.ch
NLP Ausbildungen und Life Coach Ausbildungen zum Practitioner, Master und Coach.
Seminare für Systembrett Aufstellungen und Life Coachings